Wenn einer eine Reise tut

… dann hat er was zu erzählen.

Wie wahr das doch ist, vor allem wenn ich ein Jahr nichts mehr im Blog erzählt habe.  Das lag nicht daran, dass es nichts zu erzählen gab, nein, keineswegs.

Es gibt in meinem Blog noch immer liebe Gartenfreunde aus alten Foren-und Blogzeiten, die trotz der Rarität meiner Beträge, wenn ich dann mal etwas schreibe, auch zwischendurch gerne einen lieben Kommentar hinterlassen. Wenn sie gelegentlich noch nach mir schauen bzw. meinem Blog, schreiben sie mir sogar ein Mail, weil sie sich fragen, wo „man/Frau“ denn untergetaucht ist. 😉 Ganz besonders diesen Lesern möchte ich die schöne Reise nicht vorenthalten.

Ich hegte schon länger den Wunsch, irgendwann an einer Gartenreise teilzunehmen. Professionell musste sie nicht organisiert sein, da ich liebe Menschen kenne, die dies wahrscheinlich besser können als jede professionelle Gartentourbegleiterin. Leider bekommt man aber zu bestimmten Gärten nur sehr schwer Zugang.

Wie es das Schicksal wollte, wurde eine Gartenreise zu einem wirklich besonderen und begehrten Garten angeboten und meine Freundin brachte mich tatsächlich dazu, mich für besagte Reise spontan zu gewinnen.  Das soll was heißen!  Wie es der Zufall so will, konnte noch eine liebe Gartenfreundin überzeugt werden, an dieser Reise teilzunehmen. Wir waren das perfekte Team und es hat einfach alles gepasst. Auch die Teilnehmer der Busfahrt waren recht harmonisch. Es gab niemanden, der meinte, sich auf besondere Weise hervorheben zu müssen. Wir genossen alles, na ja, fast alles. Das Essen schlug ab und zu ganz schön auf den Magen. 🙂

Der Garten von Prince Charles –Highgrove– war das Highlight des Programms dieser Woche und was ist das ein toller Garten! Ein Wechselbad der Gefühle von einem Gartenbereich in den nächsten!  Man geht in sich – weil man u. a.  auch nicht fotografieren darf (jedoch aus Sicherheitsgründen) – und konzentriert sich wirklich nur auf den Garten.  So viele Bereiche, die unruhigen Seelen Ruhe bieten. Mir gefiel die „stumpery“ im Woodlands Bereich besonders. Aber auch viele andere Bereiche beeindruckten mich sehr. Man spürt die Verbundenheit und den Einklang mit der Natur überall.

Bilder kann ich euch aus den genannten Gründen daher leider nicht zeigen, aber ich kann euch das Buch „The Garden at Highgrove“ ans Herz legen. Bücher oder Webseiten können die Neugierde wecken, wenn man dann jedoch in einem Garten steht, ist es etwas ganz anderes. Aber, was erzähl ich euch hier, das wisst ihr ja selbst. 😉  Es ist wirklich etwas Besonderes in diesen Garten eingeladen zu werden und nicht jeder hat die Chance Highgrove zu besuchen zu dürfen.  Es können sich zwar inzwischen auch Einzelpersonen auf eine Warteliste eintragen lassen, aber man muss geduldig sein. Man muss also nicht unbedingt mit einer Gruppe reisen um diesen Garten zu sehen.

Nach der Besichtigung mit unserer Reisegruppe spürte ich eine wirklich tiefe Dankbarkeit in mir und Bestätigung, dass das, was ich in meinem Garten mache, richtig ist. Keine exotischen Pflanzen, die man haben muss, weil sie halt gerade „in“ sind, um dann mit anderen auf „gleicher Höhe“ zu sein, sondern einfach mein Garten, der mich zeigt als eine Person, die keinen Firlefanz oder Oberflächlichkeit mag oder es anderen immer recht machen will.

Die Reise begann mit einem Gartenbesuch in Holland. Allerdings findet man diese Art Schaugarten auch bei uns. Es war aber ein guter Anfang für die  Vorfreude auf die Gärten, die nachfolgten und außerdem wollen wir ja nicht gleich so kritisch sein, wie wir es sonst sind, nicht wahr? 😉

 

Gärten von Demen

Die Bilder bitte 2 Mal anklicken – dann bekommt ihr sie in größerer Ausführung.

Als ersten englischen Garten besuchten wir Benington Lordship. Da hatte sich die Vorfreude auf England gelohnt! Ein auf zwei Seiten angelegtes Staudenbeet war mit seiner Blütenpracht so überwältigend.  Auch sonst gab es dort noch viel mehr zu sehen und zu bewundern.

 

Benington Lordship

Ein Besuch zu Abbey House Gardens stand unter anderem auch auf dem Program. Ein wirklich wunderschöner Garten mit einem ganz besonderen Gärtnerehepaar, das sich der Freikörperkultur hingibt und auch so seinen Garten bearbeitet. Wir bekamen den Herrn des Hauses zu sehen, der in T-Shirt und unten ohne gärtnerte. Gerne half er meiner Freundin, als diese unbedingt den Namen eines Geraniums wissen wollte. (Es ging hier wirklich um ein Geranium, werte Leser.) 🙂  Er ließ sich sogar mit uns fotografieren.

 

Abbey House Gardens

Ist eure Neugierde geweckt? Dann werde ich euch demnächst gerne die restlichen Gärten vorstellen, die wir besuchten.